Viel Spaß an der Kunst |
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AUSSTELLUNG: Georg Raab und Martin Becker in Mannheim |
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Von unserer Mitarbeiterin Ulrike Soltendiek |
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Diesmal müssen Sie sich nicht ins „Kleine
Graue“ zwängen und können den neuen Einreiher seelenruhig
daheim hängen lassen. Für den Besuch in Natalia Offermanns
Mannheimer Galerie gilt eine neue „Kleiderordnung“. Dafür
hat Georg Raab gesorgt. Und Kopfmenschen sollten im Auge
behalten, dass Martin Becker denselben mit seiner Auffassung von
romantischer Malerei ganz schön verdrehen kann. Beide Künstler haben an der Freien
Kunstschule Rhein-Neckar studiert und sind seither befreundet.
Beide habe ihren Spaß am ironischen Umgang mit der Kunst und drücken
dies auf unterschiedliche Art und Weise aus. Georg Raab, in Köln
lebend, hat sich selbst zum Modell seiner Fotoarbeit
„Kleiderordnung“ gewählt. Auf dieser wandfüllenden Arbeit
macht er für jeden Tag der Woche und für die 24 Stunden des
Tages einen Bekleidungsvorschlag. Manchmal kommt es proper raus,
was er da trägt - aber an manchen Tagen und Stunden fehlt die
Hose oder es wird zu ihr mal nur Unterhemd getragen. Raabs „Leertafeln“
zeigen Pflanzencollagen, in denen gängige Zimmerpflanzen mit
einzelnen Wörtern unterschrieben sind diese ergeben einen
Satz, in dem der Namen einer gezeigten Blume vorkommt. Beim
Hibiskus wird über den Plural der Pflanze fabuliert: „Hibiskuits“ oder gar „Hibisküsse“? Mit seinen „Bildbeschreibungen“ errang
Georg Raab 1999 den Weldekunstpreis. Bekannte Pressefotos werden
vom Künstler mit einer ins kleinste Detail gehenden Beschreibung
des tatsächlich Sichtbaren versehen, fachlich und sachlich und
gerade deshalb so voller Witz (zum Beispiel in der Frage nach den
Ohren von Prinz Charles). Martin Becker malt wunderschöne kleine Gemälde
— die einem irgendwie bekannt vorkommen. Es sind die Motive der
großen deutschen Romantiker — Caspar David
Friedrich, Arnold Böcklin oder Carl Spitzweg. Das Thema stimmt, die Farben stimmen, alles ist so vertraut
— wären da nicht
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© Mannheimer Morgen – 07.04.2001 |
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